12.03.2024

Aufstehen, helfen, laut sein!

Schalke 04 startet mit MeDiF-NRW, Fanprojekt und Fan-Initiative ein Bündnis gegen sexualisierte Gewalt im ÖPNV

Die Fahrt mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an Bundesligaspieltagen sollte für alle Fans gleichermaßen ein positives Erlebnis sein. Leider ist dies nicht immer der Fall, insbesondere für weibliche Fans, die häufig sexuelle Belästigung und unangemessenes Verhalten erleben. Im Rahmen der Datenanalyse der Vorfälle, die bei der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW eingegangen sind, war auffällig, dass weibliche Fußballfans bei der Anreise zum Spiel teilweise die Fahrt mit dem ÖPNV meiden oder diesen gar als Angstraum erleben. Es ist wichtig nicht zu generalisieren, aber männliche Fußballfans sind gleichermaßen Teil des Problems als auch der Lösung. Für diese Problematik zu sensibilisieren und männliche Stadionbesucher dazu zu ermutigen, ihr Verhalten zu reflektieren und anzupassen ist Teil der Kampagne. Indem wir gemeinsam ein Bewusstsein schaffen und respektvolles Verhalten fördern, können wir dazu beitragen, dass Frauen im Stadion sowie auf dem Weg dorthin sich sicherer fühlen und das Fußballerlebnis für alle verbessern.

Weibliche Fußballfans sollten sich sicher und respektiert fühlen, wenn sie zum Stadion reisen, unabhängig davon, ob sie alleine oder in Begleitung unterwegs sind. Es ist wichtig, Frauen zu ermutigen, sich gegen sexuelle Belästigung oder sexualisierte Übergriffe zur Wehr zu setzen und Unterstützung zu suchen, wenn sie sich unwohl oder bedroht fühlen. Durch die Stärkung der Selbstsicherheit und das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten können wir dazu beitragen, dass Frauen den ÖPNV an Spieltagen ohne Angst nutzen können.

Alle in die Abläufe einer Fußballgroßveranstaltung involvierten Institutionen tragen eine große Verantwortung dafür, dass Stadien und deren Umgebung sicher und frei von sexueller Belästigung sind. Dies umfasst auch die An- und Abreise der Fans mit dem ÖPNV. Es ist wichtig, dass die Verbände und Vereine, gleichermaßen aber auch Fans ins Selbstorganisation wirksame Maßnahmen ergreifen, um sexuelle Übergriffe zu verhindern und Betroffene angemessen zu unterstützen. Dies kann durch die Schulung von Sicherheitspersonal, die Bereitstellung von Awareness-Strukturen und die Förderung einer Kultur des Respekts und der Gleichberechtigung erreicht werden. Der Profifußball und vor allem auch der FC Schalke 04 befinden sich mit dem Angebot der StehAuf!-Anlaufstelle auf einem guten Weg.

Um langfristige Veränderungen zu bewirken, ist ein gemeinsames Engagement von Fußballfans, Vereinen, Verbänden und der Öffentlichkeit erforderlich. Wir alle müssen uns aktiv für eine sichere und respektvolle Fußballkultur einsetzen, in der sexuelle Belästigung aber natürlich auch weitere Diskriminierungsformen keinen Platz haben. Indem wir gemeinsam gegen Sexismus im Fußball vorgehen und für eine inklusive und sichere Umgebung kämpfen, können wir eine positive Veränderung bewirken und das Fußballerlebnis für alle verbessern.

Diskriminierung hat auf Schalke keinen Platz, sprecht gerne die Fanbeauftragten, das Fanprojekt oder die Fan-Ini an. Über das anonyme Portal der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW (MeDiF-NRW) besteht zudem die Möglichkeit, Vorfälle zu melden oder sich weiterführende Informationen einzuholen.  www.medif-nrw.de 

Dokumentation der Presseinfo von Schalke 04:

 

Schalke 04 startet mit MeDiF-NRW, Fanprojekt und Fan-Initiative ein Bündnis gegen sexualisierte Gewalt im ÖPNV
Aufstehen, helfen, laut sein!

Der Stadionbesuch beginnt für viele Fans in der Bahn, doch für weibliche Anhänger kann der Spaß dort bereits enden,
denn sexuelle Belästigung von Frauen und Mädchen ist immer noch ein häufiges Problem. Zum internationalen
Weltfrauentag bilden die Königsblauen deshalb mit der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball (MeDiF-NRW), dem
Schalker Fanprojekt und der Schalker Fan-Initiative ein Bündnis gegen sexualisierte Gewalt und appellieren:

Aufstehen, helfen, laut sein!

Die Notwendigkeit des Engagements belegt auch die Datenanalyse durch die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball
in NRW, wie Projektleiterin Elena Müller erläutert: „Die Auswertung dokumentiert, dass weibliche Fußballfans bei der
Anreise die Fahrt mit dem ÖPNV teilweise meiden oder sogar als Angstraum erleben.“ Ihr ist jedoch wichtig zu betonen:
„Wir möchten nicht generalisieren, männliche Fußballfans sind gleichermaßen Teil des Problems als auch Teil der
Lösung.“ Die Initiative zielt darauf ab, für diese Problematik zu sensibilisieren: Männliche Stadionbesucher sollen
einerseits dazu ermutigt werden, ihr Verhalten zu reflektieren, aber auch Betroffene zu unterstützen.
„Ein gesellschaftliches Umdenken“, fordert Sebastian Buntkirchen, Direktor Fans und Nachhaltigkeit: „Sexualisierte
Gewalt ist kein Kavaliersdelikt, wir verurteilen jede Form der Diskriminierung. Um nachhaltige Veränderungen zu
bewirken, ist ein gemeinsames Engagement von Fußballfans, Vereinen, Verbänden und der Öffentlichkeit erforderlich.
Wir wollen ein Bewusstsein schaffen und respektvolles Verhalten fördern, um so dazu beizutragen, dass Frauen sich
sicherer fühlen. Mit der #STEHTAUF-Anlaufstelle haben wir bereits ein wichtiges Instrument innerhalb des Stadions
geschaffen. Ziel muss es sein, Frauen auch bei der Anreise besser zu schützen.“
Kurzfristig soll das Engagement auch in einzelnen Strecken des ÖPNV präsent sein, um vor Ort an Betroffene zu
appellieren. Die Bedürfnisse der Stadionbesucherinnen ernst zu nehmen, ist allen Beteiligten ein wichtiges Anliegen, wie
Elena Müller bekräftigt: „Mit der Fan-Initiative sowie dem Schalker Fanprojekt, ausgehend vom Verein, konnten in der
Vergangenheit wichtige Impulse in der Diskriminierungsprävention gesetzt werden. Besonders begrüßen wir, dass mit
Lisa Limberg bei Schalke 04 und mit Eva Schulz-Meierkamp beim Schalker Fanprojekt mittlerweile weibliche
professionelle Fanbeauftragte bzw. Sozialarbeiterinnen Ansprechpartnerinnen insbesondere für die Bedürfnisse
weiblicher Fußballfans sind.“

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