Bereits gestern hatten wir eine 9. Klasse der Gesamtschule Velbert-Mitte zu Gast, die sich im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Arbeit und Berufe informieren wollte. Gemeinsam mit S04-Fanbelange konnten wir den Jugendlichen verschiedene Berufe aus dem Schalkekosmos vorstellen.
Im Museum berichteten Helena, Yannick und Julian von Schalke 04 und Markus vom Fanprojekt aus ihren Arbeitsfeldern und zeigten ihren eigenen beruflichen Werdegang auf. Es gab detaillierte und deutliche Ratschläge zu Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsgesprächen. Viele offene Fragen konnten beantwortet werden und die Schülerinnen konnten feststellen, dass Schalke 04 nicht nur aus Fußball-Profis auf dem Rasen besteht. Auch als Nicht-Fußballer bieten sich beim FC Schalke 04 verschiedene Job Möglichkeiten, wie auch in manchen Berufssparten Ausbildungsplätze! Bei der anschließenden Stadionführung konnte noch Sky-Reporter Dirk große Schlarmann kurzfristig für eine Vorstellung seiner beruflichen Karriere gewonnen werden.
Für das Schalker Fanprojekt, welches den Beruf des Sozialarbeiters vorstellte, ist es in diesem Zusammenhang sehr wichtig darauf hinzuweisen, wie schlecht es gerade in Gelsenkirchen um jugendliche Schulabgänger und insgesamt Kinder, bestellt ist. Armut und damit einhergehende schlechtere Bildungschancen führen auch zu geringeren Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Knapp 42 % aller in Gelsenkirchen lebenden Minderjährigen leben in Armut, also von der Mindestsicherung (2019). Bundesweit liegt diese Quote bei knapp der Hälfte. Ebenso erschreckend sind die Zahlen in weiteren Kategorien. So schließen ca. 11% der Schülerinnen in Gelsenkirchen die Schule ohne Schulabschluss ab (Bund ca. 6%) und lediglich ca. 21% schaffen die Allgemeine Hochschulreife (Bund ca. 41%). Auch mit einer Arbeitslosenquote von aktuell 15,7% (Bund 5,6%) liegt Gelsenkirchen, wie auch in den vorherigen und vielen weiteren Kategorien Deutschlandweit auf dem letzten Platz.
Alles in allem keine rosigen Aussichten für einen großen Teil der Gelsenkirchener Kinder und Jugendlichen. Nicht nur mit unserem Projekt Schalke macht Schule möchten wir diesen Entwicklungen entgegentreten und die Stadtgesellschaft für dieses Thema sensibilisieren. Wir rufen sämtliche Bürger*innen, Enscheidungsträger*innen und Institutionen dazu auf, diese alamierenden Zahlen als Auftrag zu verstehen, den Kindern und Jugendlichen dieser Stadt eine bestmögliche Zukunft zu ermöglichen.