26.10.2015

Kommentar zur Kommunikation des Schalker Fanprojektes und der Polizei am letzten Wochenende

Gelsenkirchen, 26.10.2015

Zu der gestrigen, von der Bundespolizei St. Augustin verfassten Pressemitteilung (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/70116/3156410) zur Anreise der Schalker Fußballfans zum Bundesligaspiel nach Mönchengladbach, möchten wir wie folgt festhalten:

Nach Angaben der Polizei gab es intensive Gespräche zwischen der „Personengruppe“ und der Polizei, die dazu führte, dass die Gruppe einlenkte und in den Entlastungszug stieg.
Das stimmt unserer Auffassung nach nicht. Es gab keine Kommunikation zwischen der Polizei und der Gruppe.
Auf Grund des angespannten Verhältnisses zwischen Polizei und Fangruppen aller Vereine, ist der Kommunikationsbereitschaft der Sozialarbeiter in den Fanprojekten ein umso höherer Stellenwert zuzuschreiben.
In der gestrigen Situation stellte es sich hingegen als sehr schwierig dar, für unseren vor Ort befindlichen Mitarbeiter in eine Kommunikation mit der Polizei zu treten. Erst nach zahlreichen Versuchen seinerseits konnte er den Einsatzführer sprechen.

Eine ähnliche Situation hat ein weiterer Mitarbeiter beim Spiel der Nürnberger in Duisburg erlebt, bei der er knapp 400 Schalker Fans begleitete, die die Nürnberger Freunde unterstützten.
Dort kam es ebenfalls zu einer Situation, in der zwischen Fans und Polizei vermittelt werden musste. Auch dort erlebte unser Kollege ähnliches und fand kein Gehör bei den Beamten der Hundertschaft.

Vor ein paar Tagen veröffentlichte der Fanladen St. Pauli ähnliche Erfahrungen mit der Berliner Polizei. https://www.stpauli-fanladen.de/wordpress/wp-content/uploads/2015/10/FanladenStPauliOffenerBriefzumSpielgegenUnionBerlin.pdf

Wir vom Schalker Fanprojekt setzen, wie alle anderen 54 sozialpädagogischen Fanprojekte in Deutschland auf gemeinsame Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Vor zwei Wochen haben wir der neu zusammengesetzten Einsatzhundertschaft in Gelsenkirchen unsere Arbeit näherbringen können. Wir hoffen, die Kommunikationsbereitschaft an unserem Standort und auch darüber hinaus weiter auszubauen und etwaige Probleme, wie sie nun am Wochenende aufgetreten sind, gemeinsam und professionell für die Zukunft aus dem Weg zu räumen.

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