Schalke 04 startet mit MeDiF-NRW, Fanprojekt und Fan-Initiative ein Bündnis gegen sexualisierte Gewalt im ÖPNV
Die Fahrt mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an Bundesligaspieltagen sollte für alle Fans gleichermaßen ein positives Erlebnis sein. Leider ist dies nicht immer der Fall, insbesondere für weibliche Fans, die häufig sexuelle Belästigung und unangemessenes Verhalten erleben. Im Rahmen der Datenanalyse der Vorfälle, die bei der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW eingegangen sind, war auffällig, dass weibliche Fußballfans bei der Anreise zum Spiel teilweise die Fahrt mit dem ÖPNV meiden oder diesen gar als Angstraum erleben. Es ist wichtig nicht zu generalisieren, aber männliche Fußballfans sind gleichermaßen Teil des Problems als auch der Lösung. Für diese Problematik zu sensibilisieren und männliche Stadionbesucher dazu zu ermutigen, ihr Verhalten zu reflektieren und anzupassen ist Teil der Kampagne. Indem wir gemeinsam ein Bewusstsein schaffen und respektvolles Verhalten fördern, können wir dazu beitragen, dass Frauen im Stadion sowie auf dem Weg dorthin sich sicherer fühlen und das Fußballerlebnis für alle verbessern.
Weibliche Fußballfans sollten sich sicher und respektiert fühlen, wenn sie zum Stadion reisen, unabhängig davon, ob sie alleine oder in Begleitung unterwegs sind. Es ist wichtig, Frauen zu ermutigen, sich gegen sexuelle Belästigung oder sexualisierte Übergriffe zur Wehr zu setzen und Unterstützung zu suchen, wenn sie sich unwohl oder bedroht fühlen. Durch die Stärkung der Selbstsicherheit und das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten können wir dazu beitragen, dass Frauen den ÖPNV an Spieltagen ohne Angst nutzen können.
Alle in die Abläufe einer Fußballgroßveranstaltung involvierten Institutionen tragen eine große Verantwortung dafür, dass Stadien und deren Umgebung sicher und frei von sexueller Belästigung sind. Dies umfasst auch die An- und Abreise der Fans mit dem ÖPNV. Es ist wichtig, dass die Verbände und Vereine, gleichermaßen aber auch Fans ins Selbstorganisation wirksame Maßnahmen ergreifen, um sexuelle Übergriffe zu verhindern und Betroffene angemessen zu unterstützen. Dies kann durch die Schulung von Sicherheitspersonal, die Bereitstellung von Awareness-Strukturen und die Förderung einer Kultur des Respekts und der Gleichberechtigung erreicht werden. Der Profifußball und vor allem auch der FC Schalke 04 befinden sich mit dem Angebot der StehAuf!-Anlaufstelle auf einem guten Weg.
Um langfristige Veränderungen zu bewirken, ist ein gemeinsames Engagement von Fußballfans, Vereinen, Verbänden und der Öffentlichkeit erforderlich. Wir alle müssen uns aktiv für eine sichere und respektvolle Fußballkultur einsetzen, in der sexuelle Belästigung aber natürlich auch weitere Diskriminierungsformen keinen Platz haben. Indem wir gemeinsam gegen Sexismus im Fußball vorgehen und für eine inklusive und sichere Umgebung kämpfen, können wir eine positive Veränderung bewirken und das Fußballerlebnis für alle verbessern.
Diskriminierung hat auf Schalke keinen Platz, sprecht gerne die Fanbeauftragten, das Fanprojekt oder die Fan-Ini an. Über das anonyme Portal der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW (MeDiF-NRW) besteht zudem die Möglichkeit, Vorfälle zu melden oder sich weiterführende Informationen einzuholen. www.medif-nrw.de
(mehr …)