Am Dienstag startete unsere Vortragsreihe im Rahmen der EM 2012 in den Räumlichkeiten der GAK mit dem Soziologen Dieter Bott. Er hatte sich angekündigt als Adorno-Schüler, der sich seit 22 Jahren dem masochistischen Selbstversuch des täglichen BILD Lesens unterzieht. Bott begann mit einer kurzen Autobiographie und seine Berührungspunkte der Fanarbeit mit den Erstehungsgeschichten der Fanprojekte in Frankfurt und Düsseldorf und seiner Mitarbeit daran. Im Weiteren stellte Bott die mediale Wirkung der aktuelle Berichterstattung auf die Fanszenen und der Fanprojektarbeit kritisch dar.
Überhaupt ließ Bott kein gutes Haar an der Medienlandschaft, insbesondere an der Sportberichterstattung. Es fehle an differenzierten und qualifizierten Beitragen über die aktuellen Geschehnissen in der letzten Zeit. Ich mahnt an, dass in den Medien oft nicht die wirklichen Experten zu Wort kommen würden und oft mit Populismus versucht würde Dinge im Fußball durchzusetzen, die den Fußball entfremden und kaputt machen würden.
Angereichert mit persönlichen Anekdoten wusste Dieter Bott (Jahrgang 1944), der in Kreisen der Fanprojekte längst als „Kult“ gilt, zu provozieren, zu mahnen, aber auch zu relativieren. Auch wenn er es nicht immer schaffte, neue Denkanstöße zu geben, konnte er diffuse Ahnungen über den Sport und seine Öffentlichkeitswirkung bestätigen.
An dieser Stelle bedanken wir uns bei den knapp 20 Teilnehmern und Dieter Bott für einen sehr amüsanten und interessanten Austausch. Wir hoffen am Sonntag auf ein wenig mehr Andrang und würden uns freuen euch am Sonntag in der GAK zum Vortrag von Susanne Franke und dem anschließenden Public Viewing begrüßen zu dürfen.
Euer Team vom Schalker Fanprojekt.
