17.11.2010

Bericht Herbstferienangebot: Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz

Das Schalker Fanprojekt organisierte in der letzten Woche der Herbstferien eine Bildungs- und Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz in Polen. Mit 8 jungen aktiven Schalkern sind wir 3 Tage in Polen gewesen um Land und Leute kennenzulernen, sowie mehr von einem Teil der Schrecken aus der Zeit des „3.Reiches“ zu erfahren.
Die Unterkunft wählten wir in der Gedänkstätte naheliegenden Stadt Krakau, deren Altstadt auch Bestandteil des Weltkulturerbes ist. Direkt neben der wunderschönen Altstadt (bestehend aus dem Rynek Glowny, unzähligen Kirchen und Denkmälern) liegt die Wawel mit ihrem Königsschloss sowie das jüdische Viertel Kazimierz, welches heute auf Grund der vielzahl an Bars, Kneipen und Künstlern ein Szene-Treffpunkt für viele Nachtschwärmer ist. Manchen ist dieser Stadtteil vielleicht durch den Film „Schindlers Liste“ bekannt.
Bereits am zweiten Tag machte sich die Reisegruppe auf den Weg in das 70 km entfernte Oswiecim um das dortige Vernichtungslager kennenzulernen. Der Name „Auschwitz“ wurde zum Symbol für den Holocaust. Von mehr als 5,6 Millionen ermordeten Menschen wurden etwa 1,1 Millionen Menschen, darunter eine Millionen Juden, in Auschwitz-Birkenau ermordet. Etwa 900.000 der Deportierten wurden direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet oder erschossen. Weitere 200.000 Menschen wurden von der SS durch Krankheit, Unterernährung, Misshandlungen, medizinische Versuche oder die spätere Vergasung ermordet. Im Vorfeld wurde bereits eine Führung über das umfangreiche Gelände arangiert, was auch dringend notwendig war, da man so erst einen Überblick über das tägliche Leben im damaligen Vernichtungslager erhalten konnte. Die drei Stunden vergingen wie im Flug, und damit war zuerst das kleine Lager, das Stammlager Auschwitz I erkundet. Das weitaus größere Lager, Auschwitz-Birkenau, ist etwa drei Kilometer entfernt und war ein Arbeits- und Vernichtungslager, welches auch heute noch in den Originalmaßen mit einigen Bauten so existiert wie an dem Tag der Befreiung.
Nach ca 5 Stunden war man dann letztendlich auch froh darüber das Gelände mit neuen Erfahrungen verlassen zu können. Der restliche Tag stand den Teilnhmern zur freien Verfügung.
Am letzten Tag besuchten wir die Salzmiene im benachbarten Wieliczka. Attraktionen wie Salzfiguren, unterirdische Seen, Spuren des Salzbergbaus und die sehr bekannte St. Kinga-Kapelle machten den Besuch zu einem Erlebnis. Im Salzbergwerk Wieliczka werden heutzutage Konferenzen, Partys, Hochzeiten, Banquetts organisiert. Es gibt dort auch ein Sanatorium, denn die salzige Luft von Wieliczka ist sehr gut für Leute mit Atemwegserkrankungen und Allergien.
In Krakau wieder angekommen wurde der Tag mit einem gemeinsamen Essen besiegelt, bevor es dann in der Nacht zum Flughafen nach Kattowitz ging. Für das Schalker Fanprojekt ist dieses Bildungsangebot für Jugendliche die konsequente Fortsetzung der bisher geleisteten Arbeit im bildungspolitischen Sektor. Fähigkeiten zum Abbau extremistischer Orientierungen, Vorurteilen und Feindbildern bei Fußballfans werden gefördert,ebenso das Engagement gegen alle Formen von Rassismus und Diskriminierung. Machbar war dieses Projekt in dieser Form allerdings auch nur durch die Unterstützung von „FARE“, wofür wir uns herzlich bedanken.