26.11.2010

Das Schalker Fanprojekt organisierte eine Bildungsfahrt nach Yad Vashem und Jerusalem

Tel Aviv war sicherlich eines der attraktivsten Lose in unserer Cl-Gruppe die man aus touristischer Sicht haben konnte. Zudem bietet Tel-Aviv und das Land Israel eine so breite Vielfalt an Möglichkeiten, um sich mit Politik, Geschichte, aussergewöhnlichen Landschaften und Glauben zu befassen, das wir als Fanprojekt auch nicht umhin kamen, für die vor Ort befindlichen Fans etwas zu organisieren. Im Rahmen unseres Bildungsauftrages einigten wir uns auf den Besuch von Jerusalem und „Yad Vashem“, der bedeutendsten Gedenkstätte, die an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert und sie wissenschaftlich dokumentiert. Durch das SFCV-Forum bekamen wir im Vorfeld kontakt zu einem israelischen Schalke-Fan, Jacques, der uns eine große Hilfe bei der Realisierung vor Ort war. Zu unserer Freude gibt es laut Jacques wohl immerhin ca. 50 Schalke Fans im ganzen Land. Am Mittwoch (nach dem Spiel!) machten sich 35, meist sehr junge aktive Anhänger in einem Reisebus früh morgens auf den Weg. Die erste Station war „Yad Vashem“, wo wir mittels einer Führung die Gedenkstätte kennenlernten. Die Ausstellung ist chronologisch geordnet und beginnt beim jüdischen Leben in Europa vor dem Holocaust, geht dann über den aufkommenden Nationalsozialismus in Deutschland, den Zweiten Weltkrieg und die Zerstörung jüdischen Lebens in Polen, die Ghettos (mit dem Nachbau der „Ulica Leszno“, der Hauptstraße des Warschauer Ghettos) bis zur Vernichtung in den Konzentrationslagern. Hieran schließen sich der Widerstand und die Todesmärsche an. In der „Halle der Namen“, dem letzten Raum im Rundgang des Museums zur Geschichte des Holocaust, werden die Namen und persönlichen Daten der jüdischen Opfer des nationalsozialistischen Massenmordes gesammelt. Als Grundlage hierfür dienen die Angaben auf „Gedenkblättern“, die von Verwandten und Bekannten der Ermordeten gemacht werden. Oft sind die Gedenkblätter die einzigen Erinnerungen an die Opfer. Insgesamt eine der beeindruckensten Gedenkstätten, die auch tatsächlich zum gedenken und denken anregt.

Die kurze Busfahrt zur Altstadt von Jerusalem wurde nur von einem Besuch des „Mount Oliv“ (Ölberg) unterbrochen, von dem man einen hervorragenden Blick auf die Altstadt genießen und sich auch einem kurzen Kamelritt widmen kann. Jerusalem wird von Christen, Juden und Muslimen als Heilige Stadt angesehen. Für alle drei Religionen ist Jerusalem als Wirkungsort verschiedener Propheten beziehungsweise Heiliger wie Abraham, Salomon, David, Zacharias und anderen bedeutend. Die Altstadt von Jerusalem wurde 1981 von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Sie ist seit dem Mittelalter in das armenische Viertel im Südwesten, das christliche im Nordwesten, das jüdische im Südosten und das muslimische Viertel im Nordosten unterteilt und wird
von einer aus dem 16. Jahrhundert stammenden, fast vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben. Jacques entwickelte sich hier zum hervorragenden Fremdenführer und zeigte uns ehrenamtlich die schönsten, interessantesten und spannensten Seiten der Stadt. Nach einem langen Tag und unglaublich vielen Eindrücken wurde unser Bus bestiegen und nach einer guten Stunde landeten wir wieder in Tel-Aviv. An dieser Stelle noch mal ein großes Dankeschön an Jacques und seine gelebte blau-weiße internationale Solidarität. Lehitraot und schalom.