„Und hier essen auch die Spieler?“, fragt Zeus-Reporter Christoph fast ehrfürchtig in die Runde. Gemeint ist der Raum Libuda, benannt nach dem legendären Rechtsaußen, in dem sich die Profis nach dem Spiel treffen. Doch diesmal tagen hier die Zeus-Reporter zum Projekttag „Verein und Fans gegen Gewalt“.
Ein echtes Spieltagsthema, denn was alles getan wird, um Gewalt aus dem Stadion zu verbannen, kann man besonders anschaulich in der Praxis sehen. Aber zunächst wird es theoretisch: Viele Strategien sind langfristig angelegt und sollen grundsätzlich das Verhalten gewaltbereiter Fans verändern. Davon berichtet Patrick Arnold vom Schalker Fanprojekt.
„Wir verstehen natürlich die Fußballbegeisterung der Fans, aber wir wollen auch alternative Freizeitangebote machen. Es gibt schließlich noch ein Leben neben dem Fußball“, gibt er lachend zu bedenken. Wenn man die Fotos sieht, die auf vielen Reisen im Auftrag der Fanarbeit- und betreuung entstanden sind, ist man schnell überzeugt, dass diese Strategie zieht und gewaltbereite Fans „die Faust in der Tasche“ lassen. „Sind Hooligans rechtsradikal?“, möchte Fabian vom Experten wissen. „Nein, hier nicht “, weiß Patrick Arnold „Hooligans mischen sich im Umfeld von Schalke 04 aus sämtlichen Nationalitäten. Was sie eint, ist ihre Gewaltbereitschaft.“
Es gibt an diesem Morgen schon eine Menge zu notieren für die Nachwuchsreporter, denn die Fan-Szene ist facettenreich. Mit welchem Engagement daran gearbeitet wird Gewalt aus dem Stadion zu verbannen, verdeutlicht die GAZPROM-Kampagne „Gib Gas gegen Gewalt“. Robert Scheller, Mitarbeiter bei GAZPROM Germania, vermittelt den Schüler-Journalisten einen Eindruck davon, in welcher Weise sich Schalkes Hauptsponsor gegen Gewalt und Diskriminierung stark macht.
Dass Rolf Rojek vom Schalker Fan-Club Verband mit Herzblut bei der Sache ist, merken die Kids sofort. „Wer ist denn hier eigentlich Schalke-Fan?“, dreht der SFCV-Vorsitzende zunächst den Spieß um und fühlt den Nachwuchsreportern auf den Zahn. Die kontern umgehend und löchern Rojek ihrerseits mit Fragen.
Nach einem leckeren gemeinsamen Mittagessen und der Diskussion, was wohl die Profis im „Libuda“ so serviert bekommen, geht es auf einen Rundgang durch die VELTINS-Arena. Dabei werfen die Zeus-Reporter einen Blick in den Gästeblock, den Löwengang, durch den die gegnerischen Fans zugeführt werden und gehen mit Sicherheits-Chef Volker Fürderer auf einen Sprung in die Leitstelle. „Können Sie einzelne Personen heran zoomen, wenn jemand gesucht wird?“, will Max wissen, der ebenso wie die anderen Zeus-Reporter von der Vielzahl der Kameras beeindruckt ist.
Doch das sind nicht die einzigen Finessen. Das Parkleitsystem etwa ist hochkomplex und wird elektronisch gesteuert: Allein solche Details bieten genug Futter für die Artikel der Zeus-Reporter. Ein weiterer wichtiger Sicherheitsaspekt sind die Einlasskontrollen. Also geht es mit Sicherheitsexperte Fürderer direkt zum Eingang West 1. Wie funktionieren die Einlasskontrollen, was muss das Personal beachten – eine ganze Menge an Informationen sind zu verarbeiten. Dafür können die jungen Schreiber sicher sein, dass auf Schalke für ihre Sicherheit gesorgt ist, als sie sich eine halbe Stunde vor Anpfiff der Partie gegen die Arminia aus Bielefeld auf ihre Plätze auf der Pressetribüne fallen lassen.
15.30 Uhr: Anpfiff. „Schalke!“, schallt es aus der Nordkurve, „Null Vier“, antwortete die Südkurve lautstark. „Da kriegt man ja Gänsehaut“, grinst Joel. Und bei den ersten Chancen für die Königsblauen, reißt es die Zeus-Reporter schon von den Plätzen, denn für viele ist es der erste Besuch in der Arena. „Geile Atmosphäre“, befinden Matthias und Lukas und recken den Daumen hoch. Und eben auch ziemlich sicher, wie die Zeus-Reporter heute feststellen konnten.