Der FC Schalke 04 und das Schalker Fanprojekt haben sich bereits vor einiger Zeit auf den Weg gemacht, um Sexismus, sexuelle Gewalt und weiteren Diskriminierungen entgegen zu treten. Mit der #steht-auf – Anlaufstelle ist bereits ein Ort geschaffen, um Betroffenen im Stadion Hilfe zu leisten. Aber was kann man als Frau tun, die in dem Moment von Sexismus oder sexueller Gewalt bedroht ist? In dem zweitägigen Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs sollen Schalkerinnen im Alter von 16-35 Jahren erlernen wie sie ihre Stimme, Gesten und Körpersprache einsetzen können, um klare Grenzen zu ziehen. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, uns selbst und unserer Wahrnehmung zu vertrauen, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen ernst zu nehmen und dafür einzustehen.

Die Frauen lernen wie sie sich im Notfall auch körperlich effektiv verteidigen können. Sie werden überrascht sein, welche Power in ihnen steckt, sobald sie lernen, diese freizusetzen.

Der Kurs umfasst die wichtigsten Grundlagen der Selbstbehauptung und ist eine Einladung an alle Schalkerinnen – unabhängig von Vorkenntnissen oder körperlicher Fitness –, in einem ermächtigenden und unterstützenden Raum gemeinsam zu lernen und zu wachsen.

Am 30.11. (12-18 Uhr) und am 01.12. (10-17 Uhr) könnt ihr an dem Kurs gegen eine Gebühr von 19,04 € teilnehmen.
Rückfragen oder Anmeldungen bitte per Mail unter veranstaltung@schalker-fanprojekt.de

Die Anmerkungen zur Wirksamkeit der Arbeit der Fanprojekte bei der Pressekonferenz am 18.10.2024 nach dem Spitzengespräch zwischen IMK/SMK, DFB und DFL haben bundesweit bei den Trägern und Mitarbeitenden der Fanprojekte Irritation und Verunsicherung ausgelöst. Die Koordinationsstelle Fanprojekte bei der dsj, die auf Basis des Nationalen Konzepts Sport und Sicherheit (NKSS) die 70 deutschen Fanprojekte berät und die Arbeit im institutionellen Netzwerk vertritt, nimmt hierzu Stellung.

Die zentralen Punkte:
• Die Wirksamkeit der Arbeit der Fanprojekte ist wissenschaftlich unumstritten und seit 40 Jahren in der Praxis erprobt.
• Fanprojektarbeit ist an allen Orten in ein breites Netzwerk aller relevanten Akteur*innen eingebettet und wird von diesem vertrauensvoll und kritisch begleitet.
• Alle Fanprojekte werden seit 2010 im 3-Jahres-Zyklus einem externen Qualitätssicherungsprozess unterzogen und zertifiziert.
• Fanprojekte arbeiten am Puls der Zeit und passen ihre Konzepte laufend den aktuellen Entwicklungen in Fanszene und Gesellschaft an.
• Aktuell kommt ein vom Nationalen Ausschuss Sport und Sicherheit (NASS) angeschobener Prozess zum Abschluss, der die konzeptionelle Arbeitsgrundlage der Fanprojekte aktualisiert.
• Fanprojektarbeit braucht das Vertrauen aller Netzwerkpartner*innen. Angesichts aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen (Entsolidarisierung, Rechtsruck unter Jugendlichen, Wiedererstarken von Gewaltphänomenen, Europaskepsis) ist dies unerlässlich.
• DFB und DFL haben im Nachgang der Pressekonferenz ihr uneingeschränktes Vertrauen in die Arbeit und Wirksamkeit der Fanprojekte ausgesprochen.
• Fanprojektarbeit braucht eine stabile Finanzierung, die den gestiegenen Kosten und Ansprüchen angepasst ist. DFL und DFB haben den Innenpolitiker*innen eine Aufstockung der Finanzierung angeboten.

Wirkungsvoll seit 40 Jahren
Die Wirksamkeit von professioneller, sozialpädagogischer Fansozialarbeit ist wissenschaftlich untermauert und in 40 Jahren Praxis bewährt. Durch die wirkungsvolle Arbeit der Fanprojekte konnten Phänomene wie Hooliganismus (1), Rechtsextremismus und Rassismus (2) erheblich eingedämmt und weitere wichtige Themen der Gewaltprävention, sozialen Integration, Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion adressiert und gemeinsam mit jugendlichen Fußballfans bearbeitet werden. Dies erfolgt durch kontinuierliche und professionelle Soziale Arbeit, die in der Bundesgesetzgebung (SGB VIII) und dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) verankert ist.
Ein unverzichtbarer Bestandteil dieser Arbeit ist das vertrauensvolle Verhältnis zur Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Fanszenen sowie die enge Zusammenarbeit im Netzwerk, bei der die unterschiedlichen Rollen und Aufgaben klar anerkannt werden.

Im Zentrum des Netzwerks
Zu diesem über Jahrzehnte etablierten und starken Netzwerk gehören die mitfinanzierenden Kommunen und Bundesländer, die Vereine und deren Dachverbände DFB und DFL, bundesweite Fanvereinigungen und lokale Fanszenen, Polizeien von Bund und Ländern, die Träger der Fanprojekte, Bundesministerien wie das BMFSFJ und das BMI, die Fachverbände der Sozialen (Jugend)-Arbeit, die Deutsche Sportjugend unter dem Dach des DOSB sowie die unabhängige Wissenschaft.
Dieses Zusammenspiel aller Kräfte hat ermöglicht, dass Fußballspiele in Deutschland nicht nur sicher sind, sondern auf dieser Basis ein soziales und gesellschaftliches Massenereignis geworden sind. In der Saison 2022/2023 gab es bei 24 Millionen Zuschauer*innen der 1., 2. und 3. Bundesliga 1.176 Verletzte (0,0052 Prozent, Quelle: Polizei ZIS). Eine aktuelle Fan-Studie zeigt zudem, dass 96 Prozent der Stadionbesucher*innen sich während des Spieltags sicher fühlen (Quelle: DFL, 18.10.2024).

Am Puls der Zeit
Das NKSS ist die Grundlage des gemeinsamen zielgerichteten Handelns. Im jährlich tagenden Nationalen Ausschuss Sport und Sicherheit (NASS) kommen alle Netzwerkpartner*innen zusammen. Der NASS hat den KOS-Beirat damit beauftragt, eine Aktualisierung des NKSS einzuleiten, um auf aktuelle Entwicklungen im Arbeitsfeld der Fanarbeit konzeptionell angemessen zu reagieren und weiterhin zeitgemäß agieren zu können. Basierend auf wissenschaftlichen Expertisen wurden Vorschläge für eine konkrete Aktualisierung des Rahmenkonzepts für die Arbeit der Fanprojekte entwickelt, im KOS-Beirat diskutiert, dort einstimmig beschlossen und kürzlich an den NASS übermittelt.

Qualitätsmanagement und Transparenz
Die Fanprojekte durchlaufen seit 2010 einen von einem unabhängigen wissenschaftlichen Institut durchgeführten Qualitätsmanagementprozess, das „Qualitätssiegel Fanprojekt nach dem NKSS“. Alle drei Jahre stellt sich jedes Fanprojekt dieser Überprüfung, die sowohl die inhaltliche Arbeit als auch strukturelle Rahmenbedingungen und die Qualität der Netzwerkarbeit umfasst. Alle Netzwerkpartner*innen – Fanszene, Verein, Kommune, Polizei – sind in diesen Prozess eingebunden. In der wissenschaftlich geleiteten Arbeitsgruppe Qualitätssicherung beraten der DFB, die DFL, das BMFSFJ, die AG der Obersten Landes- und Jugendbehörden der Bundesländer, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte, die Trägervertretung der Fanprojekte und die KOS basierend auf den Ergebnissen der unabhängigen Datenerhebung über die Arbeit der Fanprojekte. Der KOS-Beirat vergibt anschließend auf Empfehlung der AG Qualitätssicherung das Qualitätssiegel auf drei Jahre. Kaum ein Bereich der Sozialen Arbeit unterzieht sich einem so umfassenden und systematischen Prüfprozess wie die Fanprojekte, was deren Qualität und Professionalität unterstreicht.

Fanprojekte brauchen Vertrauen
Uns, als Koordinationsstelle Fanprojekte, haben die kritischen Aussagen zur Wirksamkeit der Fanprojekte im Rahmen der Pressekonferenz nach dem Sicherheitsgipfel überrascht. Insbesondere, da gleichzeitig die Stadionallianzen, in denen die Fanprojekte unverzichtbare Partner sind, positiv hervorgehoben wurden. Das eine geht aber nicht ohne das andere! Die Fanprojektarbeit ist transparent, wirksam und wird kontinuierlich evaluiert. Alle der KOS vorliegenden Unterlagen belegen, dass dies in hohem Maße gewährleistet ist. Fanprojekte sind auf das Vertrauen in ihre Arbeit und die Akzeptanz und Unterstützung des Netzwerks angewiesen. Das zeigt aktuell der Prozess in Karlsruhe, wo drei hochgeschätzte Kolleg*innen vor Gericht stehen, weil sie die Arbeitsgrundlage aller Fanprojekte sowie die integralen Aspekte der Sozialen Arbeit schützen. Wir bedanken uns an dieser Stelle ausdrücklich bei den Kommunen, Verbänden und Bundesländern für das entgegengebrachte Vertrauen, in allererster Linie aber bei den Fans. Dieses Vertrauen ist unabdingbar, damit unsere engagierten Kolleg*innen ihre Arbeit weiter mit dem gleichen Erfolg ausführen können.

Fanprojekte brauchen eine stabile Finanzierung

Durch die in den letzten Jahren gestiegenen Kosten und neuen Herausforderungen im Arbeitsfeld stoßen aktuell eine Vielzahl (ca. 50 %) der Fanprojekte personell und finanziell an ihre Belastungsgrenzen. Die Geldgeber*innen und Netzwerkpartner*innen sind sich dessen
bewusst und suchen gemeinsam nach Lösungen. Die KOS ist dankbar, dass DFB und DFL im Nachgang des Spitzengesprächs deutlich gemacht haben, dass die Förderung der Fanprojekte für sie weiterhin einen zentralen Baustein in der Präventionsarbeit darstellt, um für ein sicheres sowie fanfreundliches Stadionerlebnis zu sorgen.
DFB und DFL haben den Innenpolitiker*innen eine Erhöhung der finanziellen Fanprojektförderung angeboten. Wir hoffen, dass Kommunen und Bundesländer auf dieses Angebot eingehen. Sie stehen, da die Arbeit der Fanprojekte in der öffentlich-rechtlichen
Jugendhilfe verankert ist, in der Hauptverantwortung. Es ist für die Öffentliche Hand ein attraktives Finanzierungsmodell, da jeder investierte öffentlich-rechtliche Euro durch DFB und DFL verdoppelt wird.
Momentan sehen die Förderrichtlinien von DFB und DFL eine Begrenzung ihrer Förderung von Fanprojekten vor. Wir halten es für notwendig und würden es sehr begrüßen, wenn diese Höchstgrenze aufgehoben wird und die Standorte, an denen Kommunen und Bundesländer bereits höher fördern, vom Fußball die entsprechende Unterstützung erfahren.
Die auf dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit beruhende Arbeit der Fanprojekte hat sich zu einem europaweiten Vorzeigemodell entwickelt. Sie trägt nicht nur zu sicheren Fußballspielen bei, sondern unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene in ihrem Engagement für eine offene und vielfältige Fankultur und für eine offene, demokratische und vielfältige Gesellschaft.
Alle Beteiligten stehen in einer Verantwortungsgemeinschaft gegenüber dem deutschen Vorzeigemodell der professionellen Fansozialarbeit und seinen jugendlichen Klient*innen, die derzeit die größte Jugendkultur in Deutschland bilden. Der Zustrom junger Fans in die Fankurven bleibt ungebrochen hoch, mit weiter steigender Tendenz. In diesem Sinne ist die weitere Stärkung der Fanprojektarbeit nicht nur zeitgemäß, sondern angesichts der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen unabdingbar.
Wir stehen für einen offenen Dialog bereit, um mögliche Fragen oder Bedenken im Sinne einer gemeinsamen und effektiven Stärkung und Zukunftsgestaltung der Fanprojektarbeit zu besprechen.

Koordinationsstelle Fanprojekte,
Frankfurt am Main, 25.10.2024

(1) Siehe Stellungnahme der KOS für den Sportausschuss des Deutschen Bundestags zum Thema „Sicherheitsfragen“ im Fußball, Februar 2024: https://www.bundestag.de/resource/blob/990588/4c8270f707f73007bbdef0febbb33657/240221-KOS.pdf
(2) Siehe Stellungnahme der KOS für den Sportausschuss des Deutschen Bundestags zum Thema „Strategien gegen Rechtsextremismus, Rassismus und andere Diskriminierungsformen im Sport“, September 2022:
https://www.bundestag.de/resource/blob/910702/a1d156e55964c572f86a5798fc2f4580/220921-KOS.pdf

Gelsenkirchen, im September 2024:  Vom 4. bis zum 23. Oktober 2024 finden in Nordrhein-Westfalen die Fußballkulturtage NRW statt – ein nicht-kommerzielles Kulturfestival, das sich dem Thema Fußball in all seinen Facetten widmet. Organisiert von den Fanprojekten in NRW, bietet das Festival eine breite Palette an Veranstaltungen, die kostenlos und offen für alle Fans und Interessierten sind.

Ein vielfältiges Programm für alle Altersgruppen

Das Festival umfasst zahlreiche Formate, darunter Lesungen, Filmvorführungen, Diskussionen, Ausstellungen, Kinderkino, Workshops und vieles mehr. Die Veranstaltungen richten sich an ein breites Publikum – von eingefleischten Fußballfans bis hin zu kulturell Interessierten und Familien. Auch für Kinder und Jugendliche gibt es spezielle Angebote, sodass die ganze Familie die Möglichkeit hat, an diesem einzigartigen Event teilzunehmen.

Gesellschaftliche Positionierung und soziale Verantwortung

Die Fußballkulturtage NRW 2024 stehen unter dem Motto der gesellschaftlichen Verantwortung des Fußballs. Als Massenphänomen hat der Fußball nicht nur eine sportliche, sondern auch eine soziale und politische Dimension. Die Fanprojekte in NRW, ein starker Netzwerkverbund bestehend aus 16 sozialpädagogischen Einrichtungen, setzen mit dem Programm bewusst Themenschwerpunkte, die in der medialen Berichterstattung rund um den Fußball oft unterrepräsentiert sind.

Im Rahmen der Veranstaltungen wird daher auch Raum für kritische Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Themen geschaffen, wie Rassismus, Kolonialismus, Kommerzialisierung, psychische Gesundheit und beispielsweise die Rolle von Frauen und Mädchen im Fußball. Dies unterstreicht die Überzeugung, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel – er ist auch eine Plattform für gesellschaftliche Veränderung.

Ein starkes Netzwerk für eine starke Botschaft

Die Fanprojekte in NRW, die hinter diesem Festival stehen, möchten mit den Fußballkulturtagen NRW auch 2024 ein deutliches Zeichen setzen: Fußball und Kultur sind untrennbar miteinander verbunden, zudem trägt der Fußball eine Verantwortung, sich für gesellschaftliche Belange einzusetzen. Mit dieser Veranstaltungsreihe wird nicht nur die Kultur des Fußballs gefeiert, sondern auch eine Plattform geschaffen, auf der wichtige gesellschaftliche Debatten geführt werden können.

Kostenlos und offen für alle

Alle Veranstaltungen im Rahmen der Fußballkulturtage NRW 2024 sind kostenlos und für alle offen. Die Veranstaltungsorte verteilen sich über ganz Nordrhein-Westfalen, sodass Menschen aus der gesamten Region die Möglichkeit haben, teilzunehmen und gemeinsam die Vielfalt des Fußballs zu feiern.

In Gelsenkirchen wird Christoph Ruf aus seinem neuen Buch „Genug geredet – Die Irrwege der Bundesliga und die Inkonsequenz der Fans“ am 11.10. in der VHS lesen und für eine DIskussion zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen zum Programm und den Veranstaltungsorten finden Sie auf den Webseiten der teilnehmenden Fanprojekte als auch über folgenden Link: http://www.fussballkulturtage-nrw.de/

Wir freuen uns auf Ihren Besuch,

Ihre Fanprojekte in NRW.


Das Schalker Fanprojekt setzt in Gelsenkirchen das Fanbetreuungsprogramm „Fans Welcome“ zur EURO 2024 der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) um. Dieses wird vom BMI gefördert und ist ein Service- und Unterstützungsangebot für Fans und Besucher*innen der Europameisterschaft.
Es basiert auf der umfangreichen Erfahrung der KOS und der Fanprojekte bei der Begleitung reisender Fans im Ausland. Zudem war die KOS bereits 2006 verantwortlich für das Fanbetreuungsprogramm zur WM.
Die wichtigste Erkenntnis, die wir in den 30 Jahren des Bestehens des Fanprojektes gelernt haben, ist, dass mit Fans jederzeit offen, ehrlich und auf Augenhöhe kommuniziert werden muss. Hierzu gehört auch eine transparente Fehlerkultur der Veranstalter.
Mit Blick auf das Spiel England-Serbien müssen wir nunmehr feststellen, dass dies nicht geschehen ist.
Zu den Geschehnissen hat sich die FSA bereits geäußert und aus unserer Sicht die richtigen Punkte angesprochen. Überrascht hat uns hingegen die Mitteilung der Stadt GE und der Polizei, die eine positive Bilanz ziehen und dort ausdrücklich auch das Mobilitätskonzept einbeziehen. Dies wird auch bei den englischen Fans, die Sonntag in der Arena waren, erstaunen und sicherlich auch verärgert zurücklassen. Sicherlich werden viele auch die Bilder vom Sonntag im Kopf haben, wenn sie potenziell im Achtelfinale wieder nach GE kommen. Umso wichtiger ist für die kommenden Spiele eine klare Kommunikation und auch eine ehrliche Fehlerkultur.
Es gibt verschiedene Ansätze die Situation zu verbessern. Aus unserer Sicht auch kurzfristig umsetzbar sind bspw. mehr Volunteers an den zentralen Stellen, mehr Mitarbeiter der Bogestra und der DB an den Haltestellen am Stadion und am Hauptbahnhof und frühzeitige Wegeführung mit deutlicher und wiederkehrender Beschilderung. Durchsagen im Stadion noch ein wenig im Stadion auszuharren und sich auf Wartezeiten einzustellen. Extra Flyer/Flugblätter/Homepages für die An – und Abreise, die eben nicht nur über den HBF funktionieren kann.
Wir haben diese und weitere Ideen an die Stadt Gelsenkirchen direkt am Tag nach dem Spiel kommuniziert und es werden einige Maßnahmen direkt umgesetzt. Das ist gut und hilft uns, den ehrenamtlichen Volunteers und auch den zahlreich eingesetzten Polizeibeamten die anreisenden Gäste zu informieren und eine Situation wie beim letzten Spiel zu vermeiden. Es zeigt uns auch, dass es intern durchaus ein Fehlerbewusstsein gibt, allein fehlt uns das Verständnis, warum das nicht nach außen kommuniziert wird, zumal es auch gute Argumente gibt, die man kommunizieren kann.
Das Schalker Fanprojekt mit „Fans Welcome“ und die KOS werden die drei folgenden Spiele aufmerksam begleiten und im ständigen Austausch mit allen beteiligten Institutionen sein.

Philipp Beitzel Fanbetreuungsprogramm „Fans Welcome“ zur EURO 2024 (Projektleitung)
beitzel@dsj.de T: +49 69 6700-276 mobil: +49 178 4935361

Markus Mau
Schalker Fanprojekt / Fans Welcome Gelsenkirchen
m.mau@schalker-fanprojekt.de
mobil: +491777533593

Aufruf zur Kundgebung:

Für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit!

Dienstag, 19. März 2024, 15:30 – 17:30 Uhr, Justizministerium, Mohrenstraße/ Jerusalemstraße, Berlin

Es ist an der Zeit, dass unsere Stimmen gehört werden und der unhaltbare Zustand, unter dem Beschäftigte leiden nur, weil sie ihre Arbeit machen, endlich verändert wird!
Vertrauen schützen! Veränderung braucht Vertrauen!
Fast im Knast! Für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit!

Liebe Kolleg*innen,
liebe engagierte und unserem Anliegen solidarische Menschen,
Soziale Arbeit basiert auf dem Vertrauen zwischen Klient*innen und Fachkräften. Dieses Vertrauen kann nur dann gedeihen, wenn alle sich sicher sein können, dass Informationen vertraulich behandelt werden. Jedoch werden immer wieder Sozialarbeitende bei Polizei, Staatsanwaltschaft und vor Gericht vorgeladen, um Auskunft zu geben und über ihre Klient*innen auszusagen. Hiermit wird die auf Vertrauen beruhende Beziehung zu ihnen nachhaltig zerstört und künftige Arbeitsbeziehungen werden womöglich bereits vor Beginn verunmöglicht, mindestens erschwert!
Die für die meisten Arbeitsfelder fehlenden gesetzlichen Regelungen zum strafprozessualen Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit gefährden diese Vertraulichkeit und damit die Grundlage unserer Arbeit. Seit Jahren fordern wir als breites Bündnis innerhalb der Profession ein Zeugnisverweigerungsrecht für die Soziale Arbeit.
Daher:
Es ist an der Zeit, dass unsere Stimmen gehört werden und der unhaltbare Zustand, unter dem Beschäftigte leiden nur, weil sie ihre Arbeit machen, endlich verändert wird!
Vertrauen schützen! Veränderung braucht Vertrauen!
Fast im Knast! Für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit!

 

Warum brauchen wir ein Zeugnisverweigerungsrecht?

Als Sozialarbeitende sind wir verpflichtet vertraulich mit unseren Klient*innen zu arbeiten. Dieses Vertrauen ist die Grundlage für eine gelingende Beziehung, die Beratung und Unterstützung in herausfordernden Lebenslagen möglich macht! Ohne Zeugnisverweigerungsrecht ist dieses Vertrauen gefährdet! Klient*innen zögern, uns sensitive Informationen anzuvertrauen, wenn sie befürchten müssen, dass diese Informationen später von Polizei, Staatsanwaltschaft und vor Gericht verwendet werden könnten. Dadurch leidet die Qualität unserer Arbeit und vor allem die notwendige Unterstützung von Betroffenen!
Ein Zeugnisverweigerungsrecht ist daher juristisch und politisch notwendig.
Es ist juristisch notwendig, weil es die Berufsfreiheit der Sozialarbeiter*innen schützt und es das Recht der Klient*innen auf vertrauliche Beratung und Unterstützung stärkt.
Es ist politisch notwendig, weil es ein Zeichen für die Wertschätzung der Sozialen Arbeit setzt und die gesellschaftliche Bedeutung der Sozialen Arbeit in Zeiten großer gesellschaftlicher Veränderungen unterstreicht.
Deshalb fordern wir vom Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit:
Ein strafprozessuales Zeugnisverweigerungsrecht für Mitarbeiter*innen der Sozialen Arbeit durch eine Reform des § 53 StPO und die Aufnahme in die geschützten Berufsgruppen des § 53 Abs. 1 StPO!
Deshalb rufen wir alle Beschäftigten der Sozialen Arbeit und mit ihnen solidarische Personen auf:
Kommt zur Kundgebung am 19. März 2024 in Berlin!
Gemeinsam machen wir uns stark für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit!
Wir wünschen uns eine starke, solidarische und bunte Kundgebung! Bringt gerne Transparente, Schilder und Banner mit, die unserem Anliegen Ausdruck verleihen und die eurer Arbeitsfeld und euren Arbeitsort benennen:
? Vertrauen schützen!
? Veränderung braucht Vertrauen!
? Fast im Knast!
? Für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit!

Auf Partei- und Nationalfahnen bitten wir zu verzichten.

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