11.10.2013

Filmvorführungen von „Blut muss fließen“ mit großem Erfolg in Gelsenkirchen aufgeführt

Zusammen mit unserem Lernzentrum „Schalke macht Schule“, war es uns gelungen den Film „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ zusammen mit dem Autor und Regisseur des Films, Peter Ohlendorf, für zwei Filmvorführungen nach Gelsenkirchen zu holen. Die abendliche Veranstaltung gestern wurde von 300 interessierten Zuschauern besucht. Die heutige Veranstaltung für Schulklassen und Multiplikatoren war nahezu ausverkauft.

Die 87-minütige Dokumentation „Blut muss fließen — Undercover unter Nazis“ klärt über das konspirative Milieu von Rechtsrock-Konzerten in Deutschland und den angrenzenden Staaten auf. Der Film basiert auf neunjähriger verdeckter Recherche des Journalisten Thomas Kuban, der die extreme Gewaltbereitschaft, den Rassismus und die Demokratiefeindlichkeit der „Szene“ offenbart. Aus der Perspektive einer Knopflochkamera werden Konzerte mit hauptsächlich von zu Gewalt aufrufenden Texten gezeigt. Neben dem skandieren des leider altbekannten „U-Bahn“-Liedes , wird zum Mord an Juden, der Zerstörung ganzer Stadtteile und Länder, sowie der Verfolgung von Menschen, die nicht in das Weltbild der rechten Szene passen, aufgerufen. Oftmals grölen die Konzertbesucher die Texte mit und veranschaulichen Ihr Weltbild u.a. durch Zeigen des verbotenen Hitlergrußes.

Der Titel „Blut muss fließen“ bezieht sich auf den Refrain des Liedes , einer antisemitischen Variante des „Heckerlieds“, das zum festen Repertoire vieler rechtsextremer Bands gehört und bereits in den Jahren der Weimarer Republik zum Bestandteil der SA-Propaganda gehörte, sowie heute wieder Repräsentations- oder Identitätssymbol der Nazi-Szene ist.

Regisseur Peter Ohlendorf stellte in einer anschließenden Fragerunde klar, welch großes Risiko Kuban eingegangen ist. Er musste sich über die Jahre 40 Identitäten zulegen, musste sich mit seinem Kameraequipment unter die Nazis mischen, hoffen, nicht erwischt zu werden und somit sein Leben gefährden. Insgesamt ergaben sich durch den Film sehr interessante Fragen des Publikums, denen Peter Ohlendorf fleißig, motiviert und couragiert Rede und Antwort stand. Seit April 2012 ist er schon 500 Mal in der Republik unterwegs gewesen, um den Film zu refinanzieren und um auf die rechte Gefahr aufmerksam zu machen, die für viele keine mehr zu sein scheint. Durch den Film wird das aber deutlich und schockierend widerlegt.

Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Teilnehmern_innen für ihr Interesse, den Apollo Cinemas und vor allem Peter Ohlendorf und Thomas Kuban für diesen wichtigen Film und wünschen auf diesem Wege weiterhin viel Erfolg!

Das Team vom Schalker Fanprojekt