Verabschiedung von Benny

Verabschiedung von Benny

Verabschiedung von Benny

Lieber Benny, nach fast 15 Jahren sozialer Arbeit verlässt du das Fanprojekt. Wir bedauern das sehr, denn Du warst uns in all der Zeit ein verlässlicher, kreativer und kritischer Geist und hast das Fanprojekt-Handwerk von der Pike auf gelernt, angefangen als Praktikant, über eine Honorarkraft-Tätigkeit bis hin zum Projektleiter von Schalke macht Schule. Du hast die damaligen Kids-on-tour-Fahrten betreut, Fancamps, Gedenkstättenfahrten, Lesungen organisiert und viele Offene Treffs an und in der Glückauf-Kampfbahn durchgeführt, internationale Fahrten gehörten mit dazu, ebenso wie Fahrten in Sonderzügen oder Bussen zu den Spielen in der Republik. Fußballturniere, die Anlaufstelle, Lernort Stadion, die Schullandschaft in Gelsenkirchen, Tagungen und Fortbildungen, alles hast du gemacht und geprägt. Du warst unser tatsächlicher Handwerker und konntest baulich einige Veränderungen herbeiführen, so wie auch unser kurzzeitig erschienener Info-Flyer „Hömma“ von dir zusammengesetzt wurde. Deine Fähigkeiten lagen nicht nur im technischen Bereich und in diversen Mettbrötchen , sondern gerade auch in den zwischenmenschlichen Kontakten, die uns dich jetzt schon vermissen lassen!
Lieber Benny, wir wünschen dir alles Gute, bleib gesund und viel Erfolg auf deinem weiteren Lebensweg. Wir freuen uns immer dich wiederzusehen!
Dein Team vom Schalker Fanprojekt und von Schalke macht Schule
Henne, Fredde, Freddy, Moritz, Luca und Markus

Graffiti-Projekt „Berliner Brücke“

Bubbles, Can, Cap, Fill-in, Outline, Piece…..Graffiti ist seit einiger Zeit ein fester Bestandteil im Straßenbild einer jeden Stadt, in der Sprache und vor allem Bestandteil der Jugendkultur. Dieses Interesse machen wir uns in unserer Arbeit regelmäßig zu nutze und bieten Workshops, juristische Infoabende und legale Flächen an.

Bei dem aktuellen Projekt „Berliner Brücke“ konnten wie eben diese als durch uns legal nutzbare Fläche gewinnen, sowie mit Christian Dünnow einen sehr erfahrenen und kompetenten Vermittler des Genres unseren Jugendlichen anbieten. In einem mehrteiligen Workshop wurden verschiedenste Inhalte zum Thema bespielt sowie auch ein Teil der Berliner Brücke für ein Bild gemeinsam entwickelt und gestaltet. Dabei handelte es sich um den Schriftzug „Alles für Schalke“, ein Zitat, welches zurück geht auf den jüdischen Funktionär des FC Schalke 04 Dr. Paul Eichengrün, der im Zuge der Arisierung der Vereine mit diesem Zitat von seinen Ämtern zurück getreten ist.

Am letzten März-Wochenende konnten wir mit knapp 70 jungen Menschen und weiteren Gästen, bei bestem Wetter, den nördlichen Teil der Berliner Brücke neu und frabenfroh gestalten. Es kam zu einigen Kontakten mit Anwohnern und vorbeifahrenden Gelsenkirchenern, die sich ebenfalls für Wandgestaltungen im Garten, Keller oder sogar eines Autos interessierten und sich sehr begeistert von den Kunstwerken zeigten.

Zukünftig ist die Seite der Berliner Brücke, wo sich auch das Büro des Schalker Fanprojektes befindet, nutzbar als „legal wall“. Die Seite die sich direkt gegenüber von „Amevida“ befindet nicht. Interessierte Sprüherinnen und Sprüher können sich bei uns zur Absprache melden.

Dank der Unterstützung der Stadt Gelsenkirchen durch das Referat Kinder, Jugend und Familie sowie durch das Referat Kultur konnten wir ein tolles Grafitti-Angebot erstellen, um den Jugendlichen eine Möglichkeit zu geben die Corona-Zeit in Ansätzen aufzuholen und den Stadtteil ein wenig farbenfroher und attraktiver zu gestalten.

Glücklicherweise können wir auch in diesem Spät-Sommer/ Herbst das Angebot erneut durchführen und auch auf die Grundschulen aus dem Stadtteil und das Lalok Libre ausweiten.

Falls ihr an dem Projekt gefallen gefunden habt, könnt ihr uns natürlich auch gerne unterstützen, jede Spende hilft uns. Zudem kann sich natürlich jeder Interessierte mit einer Freifläche bei uns melden, der diese bemalt haben möchte.

La Lok Libre Cup

Am Dienstagnachmittag haben Mitglieder der Fanszene mit dem Lalok Libre ein Fußball-Blitzturnier mit sechs Teams im Alma Park organisiert.

In Zusammenarbeit mit dem Schalker Fanprojekt, der LAG der Fanprojekte NRW und Schalke hilft, konnten alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine Medaille und ein S04 Schal mit nach Hause nehmen. Um den Bezug zum S04 zu stärken, hat auch „Erwin“ sich nicht lumpen lassen und fleissig Autogramme verteilt!

Anschließend wurde noch zusammen gegessen und perspektivisch wird eine Arenabesichtigung und ein Spielbesuch angestrebt!

Das La Lok Libre ist ein Verein zu Förderung der Kinder und Jugendarbeit in GE-Schalke.

28. Jahrestagung der BAG der Fanprojekte

Es fährt kein Zug nach Nirgendwo – Fanprojektarbeit in ländlichen Räumen“

Unter diesem Titel fand die diesjährige Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) auf dem Rabenberg im Erzgebirge statt. Es war dabei nicht überraschend, dass sich schon auf der Talkrunde zur Eröffnungsveranstaltung die Fragen um Angebotsdichte und Erreichbarkeit, Netzwerkbildung, Anonymität oder politische Strukturen drehten und damit Unterschiede zu großen Metropolenregionen schlagwortartig beschreiben. Und natürlich sind diese Unterschieden den Akteuren Sozialer Arbeit im ländlichen Raum, und damit auch Fanprojekten, wohl bekannt. Doch worin differenziert sich die Arbeit in Dortmund und in Plauen? Was macht es aus, wenn 80.000 oder 5.000 Zuschauer*innen im Stadion sind? Braucht es überhaupt Soziale Arbeit mit Jugendlichen in ländlichen Räumen? Das VIII. Sozialgesetzbuch beantwortet diese Frage gleich im ersten Satz: „Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.“ Es braucht also nicht über eine Notwendigkeit gesprochen werden, vielmehr muss festgestellt werden, dass die vorhandenen Angebote nicht ausreichen oder schlecht greifen. Klaus Farin kritisierte in seinem Inputreferat im Rahmen der Auftaktveranstaltung in den Zinnkammern Pöhla e.V., das seit Jahren dieselben Fehler begangen würden. Jugendliche werden schlecht einbezogen, können nicht mitbestimmen und ihre Bedürfnisse werden von Erwachsenen eher vermutet als tatsächlich gemeinsam mit ihnen identifiziert. So würde beispielsweise in keinem einzigen Beirat der Verkehrsverbünde auch nur ein*e Jugendliche*r sitzen, und das, wo gerade die schlechte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr eine große Herausforderung für junge Menschen ist. Dieser Umgang der Erwachsenenwelt mit jungen Menschen ist schwer verständlich, sind doch gerade ländlichere Gebiete auf die Jugendlichen angewiesen. Und die wollen, aktuellen Studien zufolge, auch gerne bleiben. Fanprojekte haben an dieser Stelle entscheidende Vorteile. Die Leidenschaft für Fußball und einen Verein verbindet und bringt junge Fans aus der Region in den Stadien zusammen. Eine ideale Voraussetzung für die Kontaktaufnahme und Beziehungsarbeit durch die Sozialarbeiter*innen gerade in Regionen, wo es wenig vergleichbare Angebote Sozialer Arbeit gibt. Die Fansozialarbeit orientiert sich mit ihren partizipativen und offenen Angeboten an den Bedarfen der Fans und ihrer Lebenswelt. Dabei reicht das Portfolio von Beratungsangeboten, über das zur Verfügung stellen von Räumlichkeiten und weiterer Infrastruktur, Outdooraktivitäten oder U18-Fahrten zu Auswärtsspielen. Damit sind Fanprojekte – gerade in ländlichen Räumen – ein unverzichtbarer Bestandteil der ausgedünnten Hilfelandschaft, darüber waren sich die Podiumsgäste einig.

Der zweite Tagungstag beinhaltete eine Vielzahl von Workshops. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Konzipierung erlebnispädagogischer Angebote, welche abseits von Großstädten und Ballungsgebieten einfach realisiert werden können. Die Tagung endete mit der turnusmäßigen Mitgliederversammlung der BAG Fanprojekte e.V. Die nächste Tagung wird im März 2023 in Lübeck stattfinden.

Sophia Gerschel/Christian Keppler

BAG Sprecher*innen