Sommerferien mit dem Schalker Fanprojekt: Ferien zu Hause und Fancamp NRW

Sommerferien mit dem Schalker Fanprojekt: Ferien zu Hause und Fancamp NRW

Sommerferien mit dem Schalker Fanprojekt: Ferien zu Hause und Fancamp NRW

Sommerferien und bestes Wetter in Gelsenkirchen… da geht man doch am besten zum Schalker Fanprojekt!

Als Auftakt unseres Ferienangebots in den Ferien wurden, natürlich, die beiden Testspiele in Wattenscheid und Bottrop besucht.

Danach ging es für fünf weitere Tage in Gelsenkirchen und Umgebung hoch her.

Begonnen wurde ganz klassisch mit einer Führung durch die Veltins-Arena, auf der wir die gesamte Profi-Mannschaft des S04 trafen, allerdings kann das auch an den VR (Virtual Reality)- Brillen gelegen haben. Der Beusch des Kletterparks in Wetter, eine Kanu-Tour auf der Ruhr, Escaperooms, Lasertag und ein Graffiti Workshop zählten zu den Highlights der Woche. Der Rest der Tage wurde mit Fußball, Frisbee und FIFA-Turnieren gefüllt. Während der Ferienfreizeit musste natürlich auch niemand verdursten und täglich wurde der Grill an der Glückauf Kampfbahn genutzt.

In der Woche darauf, wurde das Sommerferiencamp am Lippesee durch Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (LAG) organisiert. Das Fancamp findet einmal jährlich statt und bietet jugendlichen Fußballfans, aus verschiedenen Standorten in NRW, neben einem attraktiven Freizeitangebot, Begegnung und Austausch untereinander. Das Zeltlager findet unter pädagogischer Betreuung statt und ist Alkohol- und Nikotinfrei.

Der Zeltplatz in Paderborn-Sande bot den Jugendlichen während der fünf Tage mit einem Skatepark, Basketballplatz, Beachvolleyballfeldern und Beachsoccer viele Möglichkeiten zur sportlichen Aktivität. Wie auch im letzten Jahr waren jedoch bei hohen Temperaturen die zwei Strandbäder ein beliebtes Ziel zur Abkühlung. Darüber hinaus wurden auch vielfältige Angebote wie Wasserski, Stand-Up-Paddeling, einen Graffiti Workshop, Kartfahren und der Besuch der Wewelsburg gemacht. Nach kurzweiligen Tagen konnte man dann die Abende auf dem Zeltplatz am Lagerfeuer ausklingen lassen.

Auch das leibliche Wohl der Jugendlichen wurde im Fancamp nicht vernachlässigt. So wurden bei Temperaturen um die 40 Grad reichlich Getränke zur Verfügung gestellt und die Lagerküche zauberte Döner vom Grill, Geschnetzeltes aus der Riesenpfanne , Burger und Hotdogs. Natürlich durften nebenbei auch die obligatorischen Freibadfritten nicht fehlen.

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4. Fußball Kulturtage NRW 2019

 

Im Fußball steckt viel Kultur – und in der Kultur auch jede Menge Fußball.

Die Überschneidung der zwei Welten nutzen die 15 sozialpädagogischen Fanprojekte sowie die angeschlossene Fachstelle der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW (LAG) und präsentieren jährlich in der Länderspielpause im Oktober die landesweiten Fussball-Kulturtage NRW.

Präsentiert wird ein vielfältiges Programm zwischen Kinoleinwand, Lesungen, Diskussionen und Stadterkundung. Angesprochen werden bewusst nicht nur eingefleischte Fußballfans, sondern ein möglich breites Publikum. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos.

In Gelsenkirchen beteiligt sich das Schalker Fanprojekt mit dem Film „Forever Pure“, der das Geschehen rund um den israelischen Fußballverein Beitar Jerusalem dokumentiert.  Zudem wird Christoph Ruf, freier Journalist, das „vergiftete Verhältnis zwischen Polizei und Fans“ zum Thema machen.

Mit den Fussball-Kulturtagen NRW geben die Fanprojekte Themen eine Öffentlichkeit, die ansonsten in der Wahrnehmung um den professionellen Fußball eher unterrepräsentiert sind. Diskriminierung in all seinen negativen Erscheinungsformen, beispielsweise Antisemitismus und Homophobie, finden genauso Platz im Programm wie Veranstaltungen zu den Themen Integration, Inklusion, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung.

Die Breite des Programms zeigt, wie vielfältig Fußball und Kultur verbunden sind. Kulturveranstaltungen sind fester Bestandteil der Fanprojektarbeit, mit den Fussball-Kulturtagen NRW öffnen die Fanprojekte in NRW sprichwörtlich ihre Tore und laden alle interessierten Besucherinnen und Besucher zur aktiven Teilnahme ein.

Eine vorbildliche Fankultur braucht Vorbilder – ein Kommentar

Mit dem Schalker Fanprojekt erbringt unser Träger Gelsensport e.V. seit fast 25 Jahren professionelle Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit im Sinne des SGB VIII im Umfeld des FC Schalke 04. Der Auftrag der Fanprojekte wird durch das „nationale Konzept Sport und Sicherheit“ (NKSS) legitimiert, welches einen breiten Konsens unter Entscheidungsträgern in Fußball und Politik genießt. Sozialpädagogische Fanprojekte handeln im öffentlichen Interesse und tragen zu einer Fankultur bei, die sich auch aktiv gegen extremistische Strömungen positioniert. Ein seit jeher zentrales Themenfeld dieser Arbeit ist die Prävention von Diskriminierung und Rassismus. Unseren Auftrag haben wir in der Vergangenheit mit einer Vielzahl von Lesungen, Gesprächsrunden, Ausstellungen, Gedenkstättenfahrten, Jugendfreizeiten sowie unserer Konzeption des „Lernort Stadion“ umgesetzt.

Wenn in diesen Tagen die neue Saison beginnt, wird der Fußball wieder Lebensmittelpunkt für viele junge Fans. Schalke bildet einen zentralen Bestandteil ihrer Identität. Gerade für die aktive Fanszene geht dies weit über den sportlichen Wettbewerb hinaus. Es liegt daher auf der Hand, dass diese jungen Menschen nicht nur sportliche Vorbilder benötigen. Vielmehr sind für sie auch ideelle Vorbilder gefragt. Das können Einzelpersonen sein, welche gemeinsame Werte aktiv vertreten, transportieren und voran treiben.

Die Unterstützung durch den FC Schalke 04 ist für unsere Arbeit essentiell. Diese geht regelmäßig über die rein ideelle Unterstützung unserer Ziele hinaus, aber Rückenwind für unsere Arbeit bilden auch das Leitbild und die Vereinssatzung, welche nicht nur aus unserer Sicht in Bezug auf Diskriminierung und Rassismus eindeutig sind. In politisch schwierigen Zeiten, in denen Uneindeutigkeit und Diffusion den öffentlichen Diskurs beherrschen, benötigen besonders Jugendliche und junge Erwachsenen Eindeutigkeit. Denn Jugendkultur ist davon geprägt, gesellschaftliche Konventionen herauszufordern und vermeintlich Unverhandelbares zu hinterfragen.

Wenn Personen, welche die Diskussion um die gemeinsamen Werte des Vereins herausfordern, gleichzeitig auch diejenigen sind, die diese gemäß ihrer Position als ideelle Vorbilder am eindeutigsten vorleben könnten, wirft das mehrere Fragen auf: Was wollen wir Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Bezug auf den Umgang mit Rassismus und Diskriminierung signalisieren? Was wollen wir diesen jungen Menschen für den Umgang mit einem gemeinsamen Wertekanon vermitteln? Gibt es Werte in diesem Kanon, deren Missachtung eine Bagatelle ist? Und müssten nicht alle, die sich als Schalker identifizieren, diesen Kanon auch aktiv vertreten – leben – und zwar unabhängig von ihrem Status?

Vor allem aber: Welche Fankultur wollen wir auf Schalke? Bisher haben wir eine Fanszene, die auch bereit ist, sich offen gegen Diskriminierung zu positionieren. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt der Blick in andere Stadien, nicht nur innerhalb der deutschen Fußballlandschaft. Es ist eine Errungenschaft des teils jahrzehntelangem Engagements vieler beteiligter Gruppen auf Schalke. Werden Diskriminierung und Rassismus in den Raum der Uneindeutigkeit verschoben und bagatellisiert, eröffnen sich gleichzeitig Räume für neue Strömungen, welche diese Errungenschaft herausfordern werden. Wenn wir jedoch eine vorbildliche Fankultur auf Schalke wollen, müssen wir auch an den Vorbildern arbeiten. Vorbilder, die nicht nur das Leitbild leben, sondern auch zu ihren Fehlern stehen, sich bei Betroffenen entschuldigen, allen Beteiligten zuhören und dialogbereit bleiben.

Verschiedene kulturelle Hintergründe haben auf Schalke Tradition. Gleichzeitig fußt diese Tradition auf einem schwierigen Erbe. Der FC Schalke 04 ist einer der wenigen Fußballvereine, die ihre Geschichte intensiv aufgearbeitet haben. Das hat auch zur Entzauberung alter Idole vom Schalker Markt geführt. Auf diesen Mut kann der Verein stolz sein – und sollte ihn, um einer gesunden Fankultur willen, auch zukünftig zeigen.