Interview aus der SZ mit Einrichtungsleiter Markus Mau zu den Vorfällen beim Spiel gegen Saloniki

Interview aus der SZ mit Einrichtungsleiter Markus Mau zu den Vorfällen beim Spiel gegen Saloniki

Interview aus der SZ mit Einrichtungsleiter Markus Mau zu den Vorfällen beim Spiel gegen Saloniki

„Das Vertrauen in die Polizei geht verloren“

Die Szenen beim Spiel zwischen Schalke und Saloniki erzürnen die Gemüter – vor allem die Polizei stehtwegen ihres Eingriffs in der Kritik. Markus Mau, Leiter des Schalker Fanprojekts, berichtet im Interview über aggressive Reaktionen in der Kurve, Vertrauensverlust in die Staatsmacht und den Streit um eine einfache Fahne.

SZ.de: Das Spiel zwischen Schalke und Saloniki geriet gestern zur Nebensache, weil es im Schalke-Fanblock Tumulte wegen eines Polizei-Einsatzes gab – wie bewerten Sie das Vorgehen der Beamten?

Markus Mau: Aus unserer Sicht war es eine katastrophale Fehleinschätzung der Polizei, die zu vielen Verletzten geführt hat. Mir fällt es schwer, die Beweggründe der Beamten nachzuvollziehen. Es sind nicht nur Ultras verletzt worden, sondern auch Familien mit Kindern. Im Nachhinein ist es schon fast absurd und hanebüchen.

Laut Polizei war der Auslöser des Eingriffs eine mazedonische Fahne, die die griechischen Fans provoziert haben soll. War das wirklich so?

Markus Mau: Nein. Die „Ultras Gelsenkirchen“ (UGE, d. Red.) verbindet seit mehreren Jahren eine Freundschaft mit den Ultras des Klubs Vardar Skopje. Deswegen war es auch nichts Ungewöhnliches, dass die Fahne vor dem Block hing. Sie hing auch in der Bundesliga häufig dort oder beim Spiel gegen Piräus in der vergangenen Saison. Klar, dass die Saloniki-Fans das nicht unbedingt gut fanden, aber es spricht doch nichts dagegen, dass es solche Zeichen im Stadion gibt.

Die Gäste fühlten sich offenbar provoziert, weil viele Griechen Mazedonien nicht als Staat anerkennen. Das dürften die Schalker durchaus bewusst in Kauf genommen haben. Musste das sein?

Die Ultras haben eine lange Freundschaft mit den Mazedoniern – und die kamen eben für dieses Spiel zu Besuch. Klar, dass sie da auch ihre Fahne aufhängen dürfen.

Sie befanden sich vor der Eskalation im Block der Griechen. Wie haben Sie die Stimmung erlebt?

Ich habe es anders wahr genommen. Die Polizei sagte, dass 2700 Griechen kurz vorm Durchdrehen gewesen seien und den Platz stürmen wollten – das stimmt nicht. Es war ein normales internationales Spiel in unserer Arena. Sicher, die Griechen haben die Fahne bemerkt und waren bestimmt nicht glücklich. Das ist so, als würden Schalke-Fans eine Dortmund-Fahne im Gästeblock sehen. Aber dass damit ein solch drastischer Polizei-Einsatz in der Schalke-Kurve begründet wird, ist unverhältnismäßig. Read more…

Filmvorführung „Blut muss fliessen“

Filmvorführung „Blut muss fließen“ und anschließende Diskussion mit dem Regisseur Peter Ohlendorf am 10.10.2013

Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Skinheads toben und die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender hineinwagt. Sechs Jahre später hat er rund vierzig Undercover-Drehs hinter sich, auch in Ländern jenseits deutscher Grenzen. Ein Lied begegnet ihm auf seiner „Konzerttournee“ immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick, wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik…“. Hochbrisant ist das Material, das Thomas Kuban im Lauf der Jahre zusammengetragen hat – einzigartigartig in Europa, wahrscheinlich sogar weltweit. Der Journalist Thomas Kuban hat über Jahre hinweg mit versteckter Kamera dokumentiert wie mit Rechtsrock junge Menschen geködert und radikalisiert werden. Das Produkt seiner teils sehr waghalsigen Undercover-Drehs sind in dem Film „Blut muss fließen“ eindrucksvoll zu sehen. Es ist uns gelungen, den Film und den Autor Peter Ohlendorf, der Thomas Kuban auf seiner Reise mit der Kamera begleitet hat, im Oktober nach Gelsenkirchen zu holen.
In einer öffentlichen Abendveranstaltung im Apollo Cinema wird der Film um 19.30 Uhr gezeigt. Eintrittskarten hierfür sind am Montag von 14-17.30 in den Büroräumlichkeiten an der Zeche Consol, am Mittwoch von 17-22 Uhr beim Offenen Treff an der GAK und persönlich beim Mitarbeiter Hendrik Jochheim käuflich zu erwerben!
10.10.2013, 19.30 Uhr
Apollo Cinemas, Willy Brandt Allee 55 in Gelsenkirchen
Eintritt: 3 Euro

Zusätzlicher Zug zum Spiel am 24.08.2013 bei Hannover 96

Hier die Zeiten für die Hin und Rückfahrt. Beachtet auch bitte den unten aufgeführten Hinweis!

9:48 9:53 Essen Hbf, Gl. 4
10:01 10:07 Gelsenkirchen, Gl. 8
10:50 10:56 Hamm (Westf) Hbf, Gl. 9
11:57 12:02 Minden (Westf), Gl.12
12:47 Hannover Linden/ Fischerhof, Gl. 2

18:12 Hannover Linden/ Fischerhof, Gl. 3
18:20 18:24 Hannover Hbf, Gl. 12
18:54 18:57 Minden (Westf), Gl.11
19:56 20:00Hamm (Westf) Hbf, Gl.9
20:43 20:50 Gelsenkirchen, Gl. 4
20:59 Essen Hbf, Gl. 1

Fahrkarten:

Im Zug gelten die Fahrausweise des DB-Tarifs.
Wir empfehlen das Schönes-Wochenende-Ticket oder das Quer-durchs-Land-Ticket.
Der Erwerb des Tickets ist auch im Zug möglich.

Besonderer Hinweis: Bei der Rückfahrt halten wir in Hannover Hbf. Die Fans die nicht in Hannover Linden/Fischerhof einsteigen wollen sondern vom Stadion direkt zum Hauptbahnhof laufen, haben somit die Möglichkeit sich im Hauptbahnhof zu versorgen oder mit Getränken etc. für die Rückfahrt einzudecken.