BAG Fanprojekte zu neuen Stadionverbotsrichtlinien: Mehr Transparenz und Präzision statt Verschärfung

BAG Fanprojekte zu neuen Stadionverbotsrichtlinien: Mehr Transparenz und Präzision statt Verschärfung

BAG Fanprojekte zu neuen Stadionverbotsrichtlinien: Mehr Transparenz und Präzision statt Verschärfung

Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) der Fanprojekte reagiert erstaunt auf die Meldung von Spiegel Online, in der der die im Januar 2014 in Kraft tretenden neuen Stadionverbotsrichtlinien des Deutschen Fußball-Bundes einseitig als „Verschärfung“ dargestellt werden. Aus Sicht der BAG, die in der federführenden AG Stadionverbote der DFB-Kommission „Sicherheit, Prävention und Fußballkultur“ mitgewirkt hat, handelt es sich bei den Neuerungen auch um erhebliche Präzisierungen und begrüßenswerte Verbesserungen der Richtlinien im Sinne der betroffenen Fans.
Die Meldung zu den Neuerungen der Stadionverbotsrichtlinien nimmt insbesondere die Ausweitung der Stadionverbotsdauer auf fünf Jahre in den Blick – leider ohne auch deren genaue Bedingungen darzustellen. Tatsächlich ist, nicht zuletzt unter erheblichem öffentlichem Druck, eine vierte Kategorie eingeführt worden, die ein Stadionverbot von bis zu 60 Monaten vorsieht. „Weitgehend untergegangen ist jedoch leider, dass dies ausschließlich für Personen vorgesehen ist, gegen die ein laufendes Stadionverbot vorliegt und die dennoch erneut auffällig werden“, sagt Volker Körenzig, Vertreter der BAG Fanprojekte. „Das ist eine wichtige Präzisierung.“ Zumal der Begriff des Wiederholungstäters, der in diesem Zusammenhang genannt wird, in den neuen Richtlinien anders gefasst ist: Als „Wiederholungstäter“ gilt nicht mehr, wer in der Vergangenheit ein – inzwischen abgelaufenes – Stadionverbot hatte, sondern, wer sich während eines geltenden Stadionverbots erneut etwas zuschulden kommen lässt. „Das ist eine Neuerung im Sinne des von Fanprojektseite, aber auch von den Fanorganisationen immer wieder geforderten Bewährungsgedankens und auch des Datenschutzes“, sagt Volker Körenzig. Ebenso ist es der AG gelungen, mehr Transparenz gegenüber den Fans zu ermöglichen und dem Eindruck entgegenzuwirken, dass Stadionverbote in Zukunft willkürlich ausgesprochen werden können.

Mehr Einzelfallgerechtigkeit

Aus Sicht der Fanprojekte sind neben dieser Verbesserung noch weitere zu nennen. Etwa die nun enthaltene Empfehlung, vor Aussprache des Stadionverbots eine Stellungnahme des Betroffenen einzuholen. Ebenso die stärkere Berücksichtigung der Umstände – dazu gehören etwa Alter des Betroffenen und die vorhandene Einsicht. Bei Minderjährigen sind die Eltern einzubeziehen. Des Weiteren sind durch die möglichen pädagogischen Alternativen hinsichtlich Aussetzung, Reduzierung und Aufhebung eines Stadionverbotes weitere positive Veränderungen erreicht worden. Bei Einwilligung des Betroffenen sollen vor Aussprache des Stadionverbots zudem Informationen bei Fanprojekt, Fan- oder Sicherheitsbeauftragtem eingeholt werden. „Eine stärkere Einzelfallprüfung und Einbeziehung des Bezugsvereins gehören seit Langem zu den zentralen Forderungen, auch von Fanseite“, so Volker Körenzig. „Wir denken, dass hier entscheidende Verbesserungen erzielt worden sind.“ Die Stadionverbotsbeauftragte der Vereine sind nun aufgefordert, diese positiven Neuerungen auch optimal im Sinne der betroffenen Fans anzuwenden.

Stadionverbote sind ein sensibles Thema, bei Fans, Verbänden und Vereinen, aber auch in der öffentlichen Diskussion über Fußball und Sicherheit. Allzu leicht kommt es hier zu lauten Rufen nach immer mehr und immer längeren Verboten auf der einen Seite, während auf der anderen der Eindruck entsteht, es werde immer härter sanktioniert und von Stadionverboten betroffene Personen in der Szene mitunter den Rang von Märtyrern erhalten. Gerade deswegen ist eine differenzierte Berichterstattung nötig, die sich auch die Mühe macht, die einzelnen Bestimmungen zu studieren, statt vorschnell auf eine schlagzeilenträchtige, aber einseitige Darstellung zu setzen. Die BAG hat eine Übersicht zu den – positiven – Neuerungen der am 1. Januar 2014 in Kraft tretenden Stadionverbotsrichtlinien zusammengestellt. Diese findet Ihr hier. Für Erläuterungen und Nachfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Erneute Änderung des Sonderzugfahrplans.

Auf Grund des Bergschadens rund um den Essener HBF entfällt der halt an diesem. Stattdessen gibt es am Samstag einen Halt am Oberhausener HBF. Die genauen Zeiten geben wir im Laufe des Tages bekannt.

Fanprojekte aus NRW auf Einladung von Martin Schulz zu Besuch im EU Parlament

Vertreter der Fanprojekte aus Nordrhein-Westfalen folgten am 19.11.13 der Einladung von Martin Schulz nach Strasbourg um dem Präsidenten des EU Parlamentes die Arbeit der Fanprojekte vorzustellen und mit ihm im Anschluss über die Möglichkeiten sozialpädagogischer Arbeit mit Fußballfans zu diskutieren. Insbesondere die Vielschichtigkeit der Arbeitsschwerpunkte stand bei dem ausgiebigen Austausch im Mittelpunkt.

Die starke emotionale Anbindung der Fans an die Fußballvereine stellt hierbei nach Ansicht aller Beteiligter eine Ressource dar, die neben den sportlichen Aspekten enorme gesellschaftliche Potenziale bietet. Damit es sich bei diesem Besuch nicht um eine einmalige Veranstaltung handelt, wurden des Weiteren die Möglichkeiten präventiver, interkultureller Angebote erörtert, da der kontinuierliche und nachhaltige Austausch von allen involvierten Personen angestrebt wird.

Am zweiten Tag nahm die Delegation der Fanprojekte zunächst am Sacharow Seminar teil, bei der die Preisträgerin des diesjährigen Sacharow Preises für geistige Freiheit, Malala Yousafzai, über ihren Kampf für Bildung junger Frauen in Pakistan referierte.

Auch bei der anschließenden Preisverleihung des Sacharow Preises im Plenarsaal des EU Parlaments waren die Pädagogen zugegen, was gleichzeitig den beeindruckenden Abschluss der Reise darstellte.

Berlin Tag und Nacht – Eine Übernachtungsfahrt

Zum letzten Bundesligaspiel bei Hertha BSC machten sich auch 45 Jugendliche mit dem Schalker Fanprojekt auf den Weg nach Berlin. Die anfangs noch eher schläfrige Stimmung, wurde recht schnell mit dem Film „Fußball ist unser Leben“ überwunden und so waren die Jugendlichen anschließend wach genug, um das mittlerweile allseits beliebte Quiz zu lösen. Als Hilfestellung diente auch diesmal wieder ein selbstgedrehter, zwanzig minütiger Einspieler, der die Teilnehmer mit dem nötigen Wissen rund um den S04, Hertha BSC, mitsamt gemeinsamen fußballerischen Höhepunkten und nicht zuletzt mit der Geschichte Berlins zu Zeiten der DDR versorgte. Dieses Themenfeld bildete auch den Hauptteil des 60 Fragen umfassenden Fragebogens und sollte eine Einleitung zum Besuch des Stasimuseums am nächsten Tag darstellen.

Trotz ausgiebiger Pausen und gemütlicher Fahrt, erreichten wir das Olympiastadion eine Stunde früher als geplant und so nutzten wir die Wartezeit vor den noch verschlossenen Stadiontoren zu einem Gruppenfoto und regem Austausch über vorherige Schalker Auftritte im Olympiastadion. Mit dem öffnen der Stadiontore enterten die Jugendlichen den Gästeblock, um die Knappen lautstark zu unterstützen.

Und das sollte auch funktionieren. In einem wirklich guten Bundesligaspiel bezwangen die Schalker die alte Dame mit 2 zu 0. Und so wurde nach dem Schlusspfiff noch ausgiebig mit der Mannschaft gefeiert, bevor man sich durch den Berliner Stadtverkehr zum Hostel quälte. Gegen halb Acht wurden dann die Zimmer bezogen und man machte sich schnellstmöglich auf den Weg zum Abendprogramm. Die Berliner U-Bahn führte uns zum Prenzlauer Berg, wo wir den Abend ausklingen lassen haben.
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